© Dorota Gaweda & Eglé Kulbokaité

Eröffnung: Do, 31.03.2022, 19 Uhr
Laufzeit: Fr, 01.04.– Sat, 14.05.2022
Kuratorin: Katharina Brandl
Künstler:innen: Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė

Das Ausstellungsprogramm des Kunstraum Niederoesterreich wird 2022 von der ersten institutionellen Solo-Ausstellung des polnisch-litauischen Duos Dorota Gawęda and Eglė Kulbokaitė in Österreich eröffnet.

Der Titel der Ausstellung Oh, make your fingernails into spades, Your palms into shovels bezieht sich auf zwei Zeilen eines Klageliedes, das die beiden als Grundlage ihrer Videoinstallation Mouthless Part II (2021), die auch Teil der Ausstellung sein wird, schrieben. Das elegisch klingende Stück bezieht sich auf die litauische Tradition der Sutartinė – traditionelle, vielstimmige Volkslieder mit denen Schwellenmomente wie Hochzeiten, aber auch die alltägliche Arbeit oder die Ernte besungen wurde.

Lange Fingernägel, die sich als Spaten in den Boden graben und Handflächen, die Erde schaufeln – diese Bilder drücken nicht nur direkten, unvermittelten Kontakt zwischen Mensch und Natur aus, sondern sie stehen in Gawędas und Kulbokaitės Praxis für ein Denken von Relationalität, das naheliegende Dichotomien unterläuft. In ihren vielschichtigen Bezügen auf slawisch-baltische Traditionen wie die Ahnenfeier Dziady wird die Schleuse zwischen den Lebenden und den Toten ganz selbstverständlich geöffnet und sie laden zu einem kommunalen Besingen der großen Verluste unserer Gegenwart.

Betitelt mit Stages of Grief widmet sich das Jahresprogramm des Kunstraum Niederoesterreich 2022 der schwellenhaften Gestalt unserer Gegenwart – das kollektive Trauma der Gesundheitskrise der vergangenen Jahre ist noch nicht vorbei, unsere Trauer um all das, was wir verloren haben, aber mittlerweile umso präsenter. Gawędas und Kulbokaitės Einzelausstellung verbindet sich mit dieser Empfindung, allerdings ohne ihre theoretische und ästhetische Eigenständigkeit aufzugeben.

Nachdem sich die Künstlerinnen beim Studium am Royal College of Art in London kennenlernten, arbeiten Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė seit 2013 als Duo. Ihre multimediale Praxis – die Performances, Videos, plastische und installative Arbeiten, aber auch Parfums umfasst – schöpft aus umfassenden historischen und theoretischen Rechercheprozessen, einer hohen Materialsensibilität und intellektueller Offenheit. Sie gründeten 2013 die YOUNG GIRL READING GROUP, einen nomadischen Lesekreis, erhielten 2021 den Swiss Performance Art Award und den Collide Residency Award, der ihre Residenzen in CERN (Genf) und bei Hangar in Barcelona 2022 unterstützen wird.

Die Realisierung der Ausstellung wurde ermöglicht mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung und Abteilung Kultur Basel-Stadt.

    Für vertiefende Informationen zur Ausstellung laden wir Sie ein, einen Blick in die begleitende Broschüre zu werfen.

     

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