Eröffnung: Mi, 23.09.2020, 17 - 21 Uhr
Dauer der Ausstellung: Do, 24.09.2020 – Sa, 12.12.2020 (Kunstraum Niederoesterreich) & So, 14.02.2021 – So, 18.04.2021 (Centre culturel suisse. Paris)
Künstler_innen: Susanna Flock & Leonhard Müllner, Fragmentin (David Colombini, Marc Dubois und Laura Perrenoud), Stefan Karrer, Till Langschied, Marc Lee, Yein Lee, Christiane Peschek, Total Refusal (Robin Klengel, Leonhard Müllner und Michael Stumpf), Christoph Wachter & Mathias Jud
Kuratorinnen: Katharina Brandl & Claire Hoffmann
„Today the cloud is the central metaphor of the internet: a global system of great power and energy that nevertheless retains the aura of something monumental and numinous, something almost impossible to grasp. We connect to the cloud; we work in it; we store and retrieve stuff from it; we think through it.“ (James Bridle)
In den Monaten, die dem weltpolitisch schicksalshaften November 2020 vorausgehen – dem Monat, in dem sich Donald Trump seiner Wiederwahl stellen wird –, wird wahrscheinlich wenig explizit über das Wetter gesprochen werden. Die Affektgeladenheit der „politischen Großwetterlage“ ist ohne die technologischen Grundlagen unserer Zeit undenkbar. Die Metapher wie auch die Realität der Wolke, der Cloud, sind in unserem Alltag allgegenwärtig. Sie ist nicht nur der Ort, an dem Daten gelagert werden, sondern auch – mit Cloud-Computing, Cloud-Gaming oder Cloud-Streaming – der Ort, an den die zentralen Funktionen der Rechenleistung und lernende künstliche Intelligenzen migriert sind. Die Cloud ist kein Ordner zur Ablage, sondern unser Superhirn.
Die Metaphorik der Cloud lässt uns eine flüchtige Wolke imaginieren; unsere Daten werden zu Nullen und Einsen, die scheinbar immateriell vom Wind getragen über den Himmel ziehen. Real benötigen diese ephemer imaginierten Datenwolken Infrastrukturen, die einerseits von Privatfirmen betrieben (bzw. kontrolliert) werden und sich andererseits auf das reale Klima auswirken. Über Wolken, Wetter und Wettermetaphorik zu sprechen ist also gegenwärtig und in näherer Zukunft nicht nur das Thema unmotivierten Smalltalks. Die Ausstellung Stormy Weather zeigt Arbeiten, die sich innerhalb eines Spannungsfelds zwischen scheinbar ephemerer Infrastruktur (Cloud) und konkreten realweltlichen Auswirkungen bewegen. Wie interagieren Künstler_innen mit dem nicht-menschlichen Gegenüber, der Cloud? Warum affizieren Datenmengen bzw. ihre Darstellung ihre Vermittlung? Wird die Metapher, werden die Realitäten der Cloud in ihrer künstlerischen Rezeption selbst zu Trägern von Affekten?
Rahmenprogramm:
Mi, 23.09.2020 // 18:30 -20:00
Palm Reading of Tumaroh. Eine Performance von Till Langschied
Do, 24.09.2020 // 17:00-18:00
Kuratorinnenführung durch die Ausstellung Stormy Weather mit Katharina Brandl & Claire Hoffmann (Centre culturel suisse. Paris)
Sa, 03.10.2020 // 13:00-14:00
Öffentliche Führung durch die Ausstellung Stormy Weather (im Rahmen der ORF Museumszeit)
Sa, 17.10.2020 // 13:00-14:00
Öffentliche Führung durch die Ausstellung Stormy Weather
Sa, 31.10.2020 // 13:00-14:00
Öffentliche Führung durch die Ausstellung Stormy Weather
Sa, 14.11.2020 // 13:00-14:00
Kuratorinnenführung durch die Ausstellung Stormy Weather mit Katharina Brandl
Di, 17.11.2020 // 19:00 – 20:00, online
VIENNA ART WEEK: Palm Reading of Tumaroh. Ein Performance-Workshop von Till Langschied
Fr, 20.11.2020 // 15:00-19:00
Wühlen im Archiv. Modellhaftes Heraufbeschwören einer Performance II
Performanceworkshop mit Marlies Surtmann und Olivia Jaques
SA, 21.11.2020 // 13:00
Come One by One - Führung durch die Ausstellung Stormy Weather
Das Projekt wird in Kooperation mit dem Centre culturel suisse, Paris durchgeführt und von Dezember 2020 bis Januar 2021 auch in Paris gezeigt.
Die Realisierung der Ausstellung wurde ermöglicht mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung, Abteilung Kultur Basel-Stadt, BMEIA Bundesministerium für Europäische und internationale Angelegenheiten und forum culturel autrichien Paris.
Für vertiefende Informationen zur Ausstellung laden wir Sie ein, einen Blick in die begleitende Broschüre zu werfen.