Eröffnung: Do, 04.04.2019, 19 Uhr
Dauer: Fr, 05.04. – Mi, 15.05.2019
Künstler_innen: Alexa Karolinski & Ingo Niermann, Ines Lechleitner & Alice Chauchat, NEOZOON, Elisa Giardina Papa, Les Maintenants & Marlies Pöschl, Miriam Coretta Schulte, Axelle Stiefel & Camille Alena, Marina Sula, Addie Wagenknecht
Kuratorinnen: Katharina Brandl & Friederike Zenker
Fürsorge-Arbeit wird gemeinhin als lästiges Anhängsel des Menschseins gehandelt: als feminisierter Niedriglohnsektor im Bereich der Altenpflege, als sogenannter Karriereknick beim Mutter- oder Vaterschaftsurlaub oder als ehemals sittenwidrige Sexarbeit. Tätigkeiten, die in den Bereich von Fürsorge fallen, sind unterbezahlt und geringgeschätzt und trotzdem sind sie so etwas wie zwischenmenschlicher Kitt, der unsere Gesellschaften zusammenhält. Mit der Ausstellung TechnoCare thematisiert der Kunstraum Niederoesterreich die Kluft, die sich zwischen der Relevanz der Fürsorge und ihrer Marginalisierung auftut. Eine solche Kluft fordert die Frage danach heraus, wie sie überwunden werden kann. In diesem Sinne befragt TechnoCare die technologischen und ästhetischen Vermittlungsversuche von Care, die in der gegenwärtigen Kunstpraxis Momentum gewonnen haben. Kann ästhetische Erfahrung ein fürsorgliches Schauen kultivieren? Können künstlerische Arbeiten selbst zu Akteuren der Fürsorge werden? Und wie gelingt Fürsorge über räumliche, zeitliche oder emotionale Distanzen hinweg, scheinen Nähe und direkter Kontakt sie doch auszuzeichnen?
Kuratiert von Katharina Brandl und Friederike Zenker, zeigt die Ausstellung künstlerische Arbeiten, in denen die ästhetischen, sozialen und ethischen Dimensionen der Fürsorge zwischen Menschen sowie Menschen und Tieren aufeinandertreffen. Im Mittelpunkt steht das technologiebasierte Knüpfen, Pflegen, Wiederherstellen und Kritisieren von Beziehungen.
Eine Audio-Tour durch die Ausstellung, sowie weitere Hintergrundinformationen und Interviews mit den Kuratorinnen und Künstler*innen gibt es in unserer Podcast-Folge "TechnoCare im Dialog" zu hören.
Mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung, Abteilung Kultur Basel-Stadt und ABB und Italienisches Kulturinstitut Wien.
Für vertiefende Informationen zur Ausstellung laden wir Sie ein, einen Blick in die begleitende Broschüre zu werfen.