H13 Niederösterreich Preis für Performance 2024
Es ist entschieden: Der H13-Preis 2024 geht an die Künstlerin Katharina Ernst! Ernst hat sich mit ihrem eigens für den H13 entwickelten Performance-Projekt metrics klar durchgesetzt.
O-Ton H13-Jury 2024:
„In ihrem post-minimalistischen Performancekonzepts metrics eröffnet Katharina Ernst mittels klarer Gesten und Formsprache eine außerordentliche Komplexität: Ausgangspunkt ihres Projekts ist ein Perkussionsinstrument, mit welchem sie Formen der Polyrhythmik und des akustischen Chaos ergründet. Diese musikalischen Strukturen übersetzt Ernst in eine Choreografie mit weiteren Performer*innen und in ein – einer Partitur entlehntes – Raumkonzept. Entlang von Übersetzungsprozessen wie diesen, zwischen Disziplinen wie Musik, Choreografie und Architektur, geht die Künstlerin der Frage nach, inwiefern eine abstrakte Komposition Spiegel oder gar Modell für gesellschaftliches Miteinander sein könnte. Damit unterstreicht metrics nicht nur die Bedeutung des Zuhörens in einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zum Diskurs rundum die Bedeutung von Live Arts im Ausstellungskontext.“
Der Jury des Jahres 2024 gehörten an:
- Tom Engels (Künstlerischer Leiter, Grazer Kunstverein und Kurator der 15. Baltic Triennial)
- Clémentine Proby (Assistenzkuratorin, Mudam Luxembourg)
- Frederike Sperling (Künstlerische Leiterin, Kunstraum Niederoesterreich)
- Miriam Stoney (Künstlerin, Autorin, Übersetzerin)
2024 vergibt der Kunstraum Niederoesterreich den H13 Niederösterreich Preis für Performance zum bereits 18. Mal. Mit dem erklärten Ziel, die Sichtbarkeit der hiesigen Performancekunstszene zu erhöhen und einen nachhaltigen Beitrag zu ihrer Förderung zu leisten, vergeben wir den H13 Preis heuer wieder in Kooperation mit einer renommierten internationalen Institution: Mudam Luxembourg – Musée d’Art moderne Grand-Duc Jean. Zusätzlich zu dem Preisgeld von 5.000 € und der Präsentation im Kunstraum Niederoesterreich, erwartet Katharina Ernst im Rahmen dieser Zusammenarbeit ein mehrtägiges individuelles Tutoring-Programm mit Clémentine Proby (Assistenz-Kuratorin, Mudam).
Mudam Luxembourg - Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean ist ein Museum für zeitgenössische Kunst in Luxemburg. Als eine der bekanntesten Kulturinstitutionen in Europa, zeichnet sich das Mudam u.a. durch seine Pionierarbeit im Bereich performativer Praktiken im Musemskontext aus. Das im Rahmen des H13 Preises initiierte Tutoring-Programm wird sich über Studio Visits, kuratorischen Dialog und individuell abgestimmte Angebote erstrecken. Es soll der Gewinnerin die Möglichkeit bieten, die eigene Praxis weiterzuentwickeln und sie in ihrer internationalen Sichtbarkeit zu stärken.
Der diesjährige H13 Preis wird von dem zweitägigen Symposium Performance Besides Itself. Infra- and Parastructures of a Contemporary Liveness begleitet. Am Fr, 06.12. und Sa, 07.12.2024 werden dazu in Österreich lebende wie auch internationale Performance-Kurator*innen, -Theoretiker*innen und -Praktiker*innen im Kunstraum Niedereosterreich zusammenkommen und Entwicklungen von Live Arts im Spannungsfeld institutionell-infrastruktureller Rahmenbedingungen diskutieren.